Argentinien - Chile nordwärts

20. Februar bis 10. April 2018

Puerto Montt bis Antofagasta Chile



Auf dem Camping Baumbach am Lago Llanquihue bleiben wir drei Tage. Zeit für kleine Reparaturen am Camper. Cornel muss das Dach abdichten. Wir können die Wäsche waschen lassen und Zopf backen.

Aber auch Zeit zum Paddeln auf dem See, zum Lesen oder einfach die schöne Sicht auf den Vulkan Osorno geniessen.


Wir fahren um den See. Viele Deutsche, Schweizer und Österreicher haben sich hier angesiedelt. Man kann das auch an den Häusern sehen. In Puerto Octay konnten wir köstlichen Käse kaufen, der auch unserem verwöhnten Gaumen schmeichelte. Der Kühlschrank wurde gut bestückt. Überall bekommt man Kaffee und Kuchen. Einfach himmlisch!


Es wird viel Landwirtschaft betrieben. Wir konnten zusehen wie der Futter-Weizen in riesig lange Kunststoffschläuche (AGRAR-bag) gefüllt wurde. Das Getreide ist so geschützt vor Feuchtigkeit und Schädlingen.


Zum Vulkan Osorno kann man bis auf ca. 1200 Meter hochfahren und mit der Sesselbahn weiter. Im Sommer ist nicht viel los. Es ist mehr ein Skigebiet. Hier treffen wir Alex aus Spanien mit seinem Motorrad. Nach dem er im Lava Sand eingesunken ist, war er um die Hilfe von Cornel froh. Er besitzt eine Drohne, mit der er Fotos von oben für uns machte. Freut uns!!


In Puerto Montt lernten wir Thomas aus der Schweiz kennen. Er wohnt im Winterhalbjahr hier in Chile und arbeitet im Sommer in der Schweiz. Auf einem grossen Stück Land baute er für sich und seine Partnerin ein hübsches Haus und zum Vermieten eine Cabaña. Schon die Anfahrt ist sehr abenteuerlich. Er wohnt oben am Fusse des Vulkans Calbuco. Die Aussicht ist traumhaft. Ein Ort um sich zu entspannen. Wer eine Cabaña mieten möchte, bekommt von uns die Telefonnummer!

Die Gastfreundschaft der beiden war riesig und wir verbrachten zwei schöne Tage hier. Jessica machte Brombeermarmelade und ich einen Zopf. Das Frühstück war gesetzt! Das Abendessen vom Grill hervorragend.

Vielen Dank Jessica und Thomas.


Und immer wieder herrliche Landschaft und traumhaft schöne Pfuusiplätze.

 


Auf dem Weg zurück nach Argentinien überqueren wir den Paso Antonio Samoré 1321 m ü. M.

 


Grenzübergang Chile – Argentinien


Am Lago Nahuel Huapai entlang nach Bariloche. Da muss man einfach Freudensprünge machen!!


Auch immer wieder – Wasser tanken. Diesmal aus einer Sprinkleranlage.


Bei Klaus und Claudia in El Bolsón verbrachten wir drei entspannte Tage. Cornel versuchte sich mal wieder als Fischer – ohne Erfolg! Aber mein Fussbad war ein Erfolg!! ;-)

Bei der Parilla (Grill) am nächsten Tag waren wir gleich mit eingeladen. Mit den Freunden des Hauses durften wir einen gemütlichen Nachmittag erleben.

Vielen Dank Klaus und Claudia.



Torta Fritta. Wird aus Hefeteig hergestellt und schwimmend ausgebacken – köstlich!


Über den Paso Pino Hachado nach Chile. Wir bewundern die schönen Araukarien Wälder.


Ein Pfuusiplatz wie wir ihn lieben!!! 


Die Strecke zum Parque National Conguillio führte uns durch Mapuche Land. Die Mapuche sind Ureinwohner. Wir fuhren vorbei an Araukarien Wälder und Seen. In unserem Blickfeld immer mal ein Vulkan. Zwischendurch Pflaumen pflücken.


Der Conguillio Nat. Park hat es uns angetan. Zwei Lavaströme kreuzen unsern Weg. Was für eine Kraft! Wir parkten im Lava Sand, der geschmückt war mit Pampasgras. Wie vom Dekorateur arrangiert. Hier verbrachten wir die Nacht in totaler Stille. Naturstrassen und Wasserfälle. Vor uns der Vulkan Llaima.

Und wieder einmal trafen wir auf hilfesuchende. Unser Überbrückungskabel wurde schon mehrmals eingesetzt, aber immer für andere. Auch gut!

Am frühen Morgen werden wir mit einem Regenbogen empfangen! Was für ein Tagesbeginn...! Doch zwei Stunden später wir die Stimmung am Himmel düster und es setzt Regen ein. Wir fahren auf durchweichter Strasse. Aber es ist einfach cool. Der See ist dunkelgrün und der Araukarien Wald tropft.

Auch bei Regen ist der Park wunderschön. Im grössten Schiff marschierten wir durch den Regen – Regenwald. Die Araukarien sind seltsame Bäume und können weit über 1000 Jahre alt werden. Sie tragen Schuppen an den Ästen.


Bei der Therme Manzanar liessen wir uns vom schönen alten Restaurant zu einem Nachtessen verführen. Die Küche und der Service sind hervorragend. Der Kellner ist äusserst aufmerksam. Wir durften auf dem Parkplatz schlafen.

Den nächsten Tag verbrachten wir im Thermalbad. Es ist 40° heiss und total entspannend. Es kommt uns vor, als ob wir im Hotel seien. Auch diesen Abend verbrachten wir im Restaurant. Der alte Chef hatte scheinbar seine Freude an uns, und liess nur noch Musik nach unserem Geschmack laufen. Wir verbrachten eine weitere Nacht auf dem Hotelparkplatz.


Unser nächstes Ziel waren die Saltos del Laja. Es sind die grössten Fälle in Chile, aber jetzt im Sommer führen sie wenig Wasser



Wir besuchten die altehrwürdige Weinkellerei Santa Rita. Sie wurde 1880 gegründet und ist denkmalgeschützt. Als erstes buchten wir eine Führung (sehr teuer). Da sie erst um 16.30 Uhr begann, hatten wir noch genügend Zeit uns selber um zu sehen. Wir besuchten das Museum, das moderne Kunst und altes Mapuche Handwerk zeigt. Es war äusserst interessant und hat uns sehr gefallen. Man durfte nur die moderne Kunst fotografieren.

Eine kleine Pause reicht um einen Kaffee zu trinken, und weiter geht es. Der wunderschöne Park mit seinen alten Bäumen hat es und angetan.

Wir bestaunten auf unserem Rundgang die alten Weinkeller. Die Mauern wurden aus Stein, Sand und Eiweiss hergestellt. Es herrschen dort optimale Temperaturen. Die grossen alten Eichenfässer stehen heute nur noch als Dekoration da. Bis zur Abfüllung lagert der Wein in Edelstahltanks.

Zum Abschluss durften wir noch drei Weine degustieren.


Nun noch einen Abstecher in die Grossstadt Santiago. Zuerst müssen wir  in einem Randquartier Post abholen. Nach dem Fedex nicht nach Osorno geliefert hatte sind wir nun hier. Und – Glück gehabt – Die Lieferung ist da.

In der 5 Millionen Stadt ist der Verkehr gigantisch. Aber Cornel schlängelt sich souverän durch. Mit Geduld und Ausdauer finden wir einen bewachten Parkplatz. Wir wollten ins Barrio Bellavista. Dort schlenderten wir durch die Stadt, vorbei an grossen beeindruckenden Gebäuden und kleinen bunten Häusern. In einem Bierlokal liessen wir uns einen Pisco Sour und eine Pizza schmecken.


Paso Cristo Redentor nach Argentinien.

In vielen Serpentinen fahren wir auf 3200 Meter hoch. Durch den Tunnel gelangen wir nach Argentinien. 

Gleich hinter dem Tunnel, auf einer stündigen Rundwanderung bewundern wir den Aconcagua. Mit seinen 6962 Metern ist er der Höchste Berg auf dem Doppel-Kontinent Amerika.

Puente del Inca ist eine Naturbrücke. Hier befand sich früher ein Thermalbad. Bei einem Erdrutsch wurde das Badehaus zerstört und wegen der allgemeinen Einsturzgefahr kann man auch keinen Rundgang mehr machen. Die Ansicht von vorne war aber auch sehr schön


Vorbei an einer Difunta Correa Andachtsstätte. Davon aber später mehr.


30 Kilometer vor Mendoza nisteten wir uns mal wieder auf einem Campingplatz ein. Cornel musste den Wasserfilter wechseln und zugleich reinigten wir das ganze Wassersystem. 


In Mendoza besuchten wir das Weingut Ojo de Vino von Dieter Meier (von der Gruppe Yellow). Von Reben umgeben, in einem wunderschön angelegten Garten befindet sich auch die dazu gehörige Bodega Ojo de Agua. Dort findet das Wein-Tasting statt. Das beinhaltet ein 3- Gang-Menu erster Klasse. Zu jedem Gang den passenden Wein. 

Nach einem hervorragenden Expresso begann die Führung. Sie war kurz und interessant. Der Wein wird in Fässern aus französischer Eiche gekeltert.Über 90% der Produktion wird nach Europa geliefert

Selbstverständlich kauften wir eine Flasche Malbec.


Am Palmsonntag gingen wir zur Kirche Virgin de Lourdes. Auf dem Platz hatte sich eine grosse Anzahl Menschen versammelt. Alle trugen Palmzweige und zogen in einer andächtigen Prozession in die Kirche.

Anschliessend ein Besuch in der Stadt Mendoza. Dort zog es uns zum Rathaus (Palacio Municipal). Es besitzt eine Dachterrasse die öffentlich ist. Von hier oben geniesst man einen 360° Rundblick über Mendoza. Viele Weingüter siedelten sich in der Gegend an und im Hintergrund sieht man die Anden. Die Stadt ist eine Oase in der Wüste. Viele Bäume säumen die Strassen. Es hat jede Menge Parks in denen man den Lärm der Umgebung vergessen kann.


Camper – Leben


In Vallecita sahen wir uns den Schrein von Difunta Correa an. Sie wird in Argentinien hoch verehrt. Der Legende nach suchte sie ihren Mann in der Wüste. Dort verdurstete sie. Eine Gruppe Maultiertreiber fand sie tot, doch ihr Kinde überlebte säugend an ihrer Brust.

Für unsere Augen ist es grotesk was man zu sehen bekommt! Lebensgrosse Figuren der toten Difunta Correa (die entschlafene Correa), mit ihrem Kind an der Brust liegen in allen möglichen kleinen Kapellen. Umgeben von Gaben (Wimpeln, Wasserflaschen, Familienfotos, Sporttrophäen und vieles mehr. Ganze Hügel sind voll mit selbstgebastelten Schreinen (kleine Häuschen, darin mini Ausgaben von Difunta Correa) Und wieder mit Opfergaben umsäumt. Es ist unglaublich, was sich einem da zeigt. Der ganze Berg ist voll mit Autoreifen, Steuerrädern usw...

Ganze Kapellen sind gefüllt mit Andenken. Eine voll mit Hochzeitskleidern und, und,und....


Auf dem Weg zum Parque Ischigualasto fühlen wir uns wie in der High Desert in Kalifornien! Wir sahen Creosotbüsche und Kakteen. Eine Landschaft -  traumhaft schön.

Im Park kann man eine Rundtour im eigenen Auto, aber mit Führer unternehmen. Wir fuhren im Konvoi und erhielten an verschieden Stopps immer wieder Informationen. (schwierig zu verstehen) Ungewöhnliche und skurrile Sandsteinformationen in den schönsten Farben bekommt man zu sehen. Die gesamte Tour dauerte über drei Stunden und war toll.


Wir reisten zum 8. Mal aus Argentinien aus. Innert 15 Min. waren die Ausreiseformalitäten erledigt. Somit war der Weg frei, um am Morgen früh über den Paso del Agua Negra 4769 m ü. M. zu fahren. Unser Schlafplatz befand sich auf 3070 m ü. M. Im kalten Fluss eine Katzenwäsche und dann nur noch den Sternenhimmel bestaunen.

Wow, wow, wow! Ein berauschendes Abenteuer!

In langen Kurven schrauben wir uns dem höchsten Punkt entgegen. Von weitem sehen wir kleine Büsserschneefelder (kleine glänzende Schneezacken).

Wir waren begeistert. Die Landschaft ist so schön. Noch nie haben wir so etwas gesehen. In vielen Farben schimmern die Berge.

Ganz oben auf der Passhöhe (4769 m ü. M) erleben wir einen kleinen Flash! Wir sind einfach nur glücklich! Mit einem klitzekleinen Schnäpsli gegiessen wir dieses Abenteuer. Selbstverständlich werden die obligaten Fotos geschossen und weiter geht’s Richtung Chile. 


Der Besuch der Pisco-Brennerei Capel war sehr interessant. Wir erfuhren einiges über die Geschichte der Firma. Das Beste zum Schluss: Wir durften unsere eigenen Piscos mixen.


Im Jumbo (Ladenkette in Chile) verfallen wir jeweils in einen Kaufrausch.


In La Serena beobachten wir einen Glacé-Verkäufer. Ein Renault vier wurde mit einem Stromaggregat versehen uns schon funktioniert die Eismaschine. In Südamerika sieht man viele Menschen die ihr eigenes Business führen


In Punta del Choros stehen wir direkt am Meer.

Von hier aus besuchten wir die Isla Damas. Um 09.00 Uhr stehen wir mit vier weiteren Personen an der Boleteria. Das Ticket konnten wir kaufen, aber wir mussten ein wenig Geduld haben, meinte die Schalterbeamtin. Es brauche mindestens 10 Personen. Ok! Um 10.45 Uhr ging es dann endlich los. Wir brausten über das Meer zu den vorgelagerten Inseln.

Die Insel ist geschützt und wir konnten uns an der Fauna und Flora erfreuen.

Guanotölpel und Möwen teilten sich die Felsen mit Buntscharben (ähnlich Kormoran). Und einen Stock weiter unten lümmelten sich Robben und Humboldt-Pinguine. Am Strand, der Südseefeeling auslöst, durften wir für eine Stunde an Land und an verschiedene Punkte wandern. Auf der Insel sind verschiedene Kakteen, Blumen und Büsche beheimatet. Das Meer ist türkisblau und eiskalt.



Mitten in der Wüste, ein grosses Solarkraftwerk


Unser Schlafplatz in Bahia Inglesa war an der Strasse am Meer. Das Frühstück fand aber am Strand statt. Wir standen allein am Sandstrand, blaues Meer und weisse Wellen! Die Aussicht ist unbezahlbar. Wieder im Ort sahen wir jede Menge Truthahngeier. Sie waren auf der Weiterfahrt noch eine Zeit lang unsere Begleiter.


Im Nachbarort Caldera besichtigten wir die Kirche San Vicente. 1862 aus Holz und Stein gebaut und mit einem gotischen Turm gekrönt. Am Hafen warteten die Robben auf Abfälle der Fischer. Nach dem Marsch durch die Stadt hatten wir öfters mal Lust auf einen Kaffee. Aber in Chile ist das so eine Sache... meistens gab es Nescafé.


Hier bei Caldera beginnt die grosse Atacama Wüste. Sie ist die trockenste Wüste der Welt und dehnt sich mehr als 1200 km in der Läng aus. Es wurden und werden verschiede Bodenschätze abgebaut


 Ein Friedhof mitten in der Wüste. Überbleibsel von Dörfern in denen Minenarbeiter mit ihren Familien wohnten.

 


Mano del Desierto 70 km vor Antofagasta.

 


Antofagasta, eine schöne saubere Stadt. Hier wird das Kupfer der beiden grössten Minen in Chile verladen. Der Uhrturm an der Plaza ist eine verkleinerte Nachbildung des Big Ben in London. 16 km nördlich vom Stadtzentrum liegt das Wahrzeichen der Stadt und Umgebung, das Felsentor La Portada.

Unser Parkplatz an der Felsenküste von Antofagasta war nicht sehr gut gewählt. Truthahngeier und Kormorane pausierten auf der Laterne vor uns.

Wiedersehn nach vier Monaten mit unseren Freunden Brigitte und Peter. Was hatten wir uns alles zu erzählen...!!


Der Ölwechsel in Antofagasta wurde professionell und schnell ausgeführt.